The Menu

6,5 / 10

Wortwörtliches Hell’s Kitchen: Amüsante Gastronomie-Satire mit kulinarischer Performance Art, die die High Society mit dem verbalen Fleischklopfer in die Mangel nimmt (Adam McKay agiert als Produzent hinter den Kulissen, wer hätte es gedacht), aber die Spannung leider hinten raus nicht aufrechterhalten kann. Glücklicherweise müssen hier keine Exkremente durch die Gegend fließen wie in „Triangle of Sadness“, doch die Wortwahl in den Dialogen bewegt sich auf einem ähnlichen Niveau. Die eingeladenen Gäste werden einer nach dem anderen im Schnellverfahren eingeführt und mit gleicher Geschwindigkeit verurteilt und abgestraft. Zwischen dem Horror-Menü – das in ihren metaphorisch aufgeladenen Gerichten dunkle Geheimnisse und Systemkritik frontal präsentiert – kann man die Obsession mit der Ernährungskunst, den Konsum sowie die abgehobene Schilderung des Geschmackeindrucks als Kritik auf die Wirkung von Rezensionen sehen, die sich auf andere Medien wie Filme übertragen lässt. Ralph Fiennes (der beinah ein Gordon Ramsay-Meme nachspielt) und Anya Taylor-Joy erfüllen ihre Rollen tadellos, Nicolas Hoult wirkt zu eindimensional und John Leguizamo macht John Leguizamo-Dinge: Mit von der Partie sein und sein schräges Portfolio weiter aufstocken.