Blair Witch Project

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Produktionskosten in Höhe von circa 60.000 Dollar, ein Einspielergebnis von mehr als 240 Millionen Dollar – The Blair Witch Project ist damit kein Found-Footage-Fluke, sondern ist das Resultat einer effektiv gestalteten Marketingkampagne, die die Protagonisten mit ihren echten Namen auf einer minimalen Website als vermisst darstellt und mit Fundstücken die Authentizität des vermeintlichen Dokumentarfilms untermauert. Das nun erschienene Endprodukt untersucht den Hexenmythos aus dem Dorf Burkittsville, dokumentiert dabei aber bewusst eine angsterfüllte Abwärtsspirale, die sich aus der Desorientierung im umgebenden Wald, den Vertrauensverlust und dem aufkommenden Hunger entwickelt.

In der Amateurhaftigkeit der Aufnahmen, dem Einstreuen des Mythos mittels Holzstrichmännchen und dem Verzicht auf non-diegetische Klänge kann sich die beunruhigende Stimmung gut etablieren, jedoch reiten die Regisseure Daniel Myrick und Eduardo Sánchez auf dem deteriorierenden Geisteszustand der Darsteller etwas zu lange herum, ehe es im Angst-Autopiloten Richtung Ende zugeht. Nach den achtzig Minuten verbleibt eine eigenartige Neugier über die Hexe und dem Wald als auch die Popularisierung von Found Footage, die in der Anzahl der veröffentlichten Filme vor und nach 1999 deutlich zu erkennen ist.

Kritik veröffentlicht am 13.11.2022.