erschienen | 11.08.2022 |
Länge | 1 Stunde 35 Minuten |
Genre | Thriller |
Regie | Brian Goodman |
Cast | Gerard Butler, Jaimie Alexander, Russell Hornsby |
Drehbuch | Marc Frydman |
Musik | Sam Ewing |
Quelle: Voltage Pictures
In Chase (Last Seen Alive) wird eine am Abgrund stehende Beziehung zwischen Will (Gerard Butler) und seiner Frau Lisa (Jaimie Alexander) durch die Entführung seiner Ehepartnerin an einer Tankstelle in einen sorgenvollen Standby-Modus versetzt. Mit viel Mühe und energischem Nachhaken begibt er sich in die Rolle eines skrupellosen Privatdetektivs, dem jedes Mittel Recht ist, um seine Frau wiederzusehen. Mit andeutungsvollen, sepia-eingetauchten Rückblenden auf das fragile Verhältnis zwischen Will und Lisa und dem verhängnisvollen Auftanken seines Autos, ausgerechnet kurz vor der Ankunft bei Lisas Eltern, metaphorisiert Regisseur Brian Goodman ihre Beziehung zu einer bizarren Kraftstoffanzeige, auf der die Nadel bereits kurz vor 8 Uhr zeigt. Der Tank ist nun voll, doch der Beziehungswagen kann sich jedoch noch nicht gen Sonnenuntergang bewegen, denn es fehlt noch eine Person auf dem Beifahrersitz.
Spannung möchte bei Gerard Butlers Spurensuche bei Tageslicht durch einen Indizienwald in der Region Emerson kaum aufkommen. Angetrieben wird das Geschehen von seiner rabiaten Art und einem Score, der die Schlüsselmomente überdramatisiert und den Klimax musikalisch schneller erreicht als die Bilder, wenn Butler sich mit Ach und Krach dem Ziel nähert und die Kameraeinstellungen repetitiv werden. Zudem scheint Butler wohl keine Tagesform zu haben, denn in fast jeder Szene sieht man in seinem Gesicht eine Mischung aus Konsternation, Erschöpfung, Durchsetzungswillen und Frustration. Daraus kann man zwar sein unbedingtes Aufrechterhalten seiner Beziehung ablesen, eine Besserung ihres Verhältnisses wiederum weniger.
Im Grunde genommen ist Chase eine einfach gestrickte Thriller-Interpretation eines holprigen Google-Marathons, bei der die Suchergebnisse und die Anfragen in Foren nur mäßige Antworten ergeben, bis man sich zu einer Lösung mit aggressiven Nachfragen durchgekämpft hat. Stellt man sich die Handlung als ein imaginäres Vehikel vor, reicht die Drama-Karosserie aus, um die Charaktere, die aufgrund ihrer dünnen Zeichnung das Gaspedal der Spannung nicht richtig durchtreten können, von A nach B zu befördern. Der Score sorgt für den nötigen, aber auch inkonstanten Schub. Dadurch erreicht man zwar die Ziellinie wie gewohnt, aber bleibende Impressionen hinterlässt diese Jagd nicht.
Kritik veröffentlicht am 17. September 2022.
Film | Chase |
erschienen | 11.08.2022 |
Länge | 1 Stunde 35 Minuten |
Genre | Thriller |
Regie | Brian Goodman |
Cast | Gerard Butler, Jaimie Alexander, Russell Hornsby |
Drehbuch | Marc Frydman |
Musik | Sam Ewing |