Come True (Strange Dreams)

5,5 / 10

Ein kleiner SciFi-Horror-Streifen mit einer Mischung aus „Inception“ und John Carpenters „The Fog“, der sich mit seiner futuristischen Echtzeit-Übersetzung eines Schlafs in schemenhafte Linienbilder auf eine wortwörtliche Gratwanderung zwischen Realität und traumatischen Innenleben begibt. Die leicht entsättigte bis blaubetonte Farbgebung fügt sich ein in das Profil der vom Sekundenschlaf geplagten Protagonistin Sarah (gut gespielt von Julia Sarah Stone) und das Drehbuch weiß Spannung aufzubauen hinsichtlich seines interessanten Themas, das sich aus Alpträumen, Angst-Phänomenen und Voyeurismus von Proband:innen im typischen Dienste der Wissenschaft speist. Doch Come True (auf Deutsch der Zugänglichkeit halber als „Strange Dreams“ betitelt) fährt, wie die Kamera, weiter in seine düstere Welt hinein und verrennt sich in ihr mehrmals. So bleibt die besondere Zwischenebene zu nebulös, um eine Angst auf gemeinsamer Ebene im Kontrast zum Leben festzuhalten und ein Erzählstrang wird nach einem großen Build-up nicht zufriedenstellend beendet. Fehlendes Vertrauen in die eigens geschaffene, sehr starke Bildsprache macht sich durch zwei Indikatoren bemerkbar: Jumpscare-Momente sowie die grundlos präsenter werdende Musik, womit die Atmosphäre im finalen Akt gehemmt wird. Am meisten Ärger bereitet aber die unnötige Beziehungsdynamik, die sich aus einem absolut deplatzierten Stalker-Einschlag generiert. Regisseur Anthony Scott Burns verteilt Puzzleteile zu seiner Hauptfigur, die die Zuschauer:innen nach dem Film selbst zusammensetzen können, aber diese faule Staffelstab-Übergabe als rückblickende Inspektion der Handlung reiht sich in die störenden Elemente vom gerade noch soliden Come True ein.