erschienen | 22.09.2022 |
Länge | 2 Stunden 3 Minuten |
Genre | Drama, Romanze |
Regie | Laurent Larivière |
Cast | Florence Pugh, Harry Styles, Chris Pine |
Drehbuch | Katie Silberman, Carey Van Dyke, Shane Van Dyke |
Musik | John Powell |
Quelle: Warner Bros.
Es ist an Lächerlichkeit kaum zu überbieten, dass so ein Filmtitel sich im PR-Dschungel mit aus Enthüllungen und Schlagzeilen gestrickten Lianen von einem Baum der Kontroverse zum nächsten hangelt und der CEO von Warner Bros. dieses Gossip-Abenteuer wohl mit großer Sorge verfolgt. Andererseits könnte die Fusionierung mit Discovery wohl kaum zu einem ulkigeren Zeitpunkt kommen, wenn das Drama hinter den Kulissen – Jason Sudeikis, Shia LaBeouf, Florence „Miss Flo“ Pugh, Harry Styles‘ grauenhafte Pressetour in Venedig – nach einem Discovery+ Original schreit. Ob sich das „Marketing“ schlussendlich als ein GAU herausstellen wird, werden die baldigen Zuschauerzahlen zeigen.
Don’t Worry Darling ist leider mal wieder die Sorte von Film, wo man sich wünschen würde, die furchtbar geschnittenen Trailer nicht gesehen zu haben und selbst dann wird in der Handlung eine Spannung merklich vermisst. Das Drehbuch legt überdimensionierte Brotkrumen aus und dass etwas Merkwürdiges in der Wüste außerhalb der 1950er-Idylle namens „The Victory Project“ stattfindet, belegen die passende Retro-Ausstattung, die Phänomene und das seltsame Verhalten der Charaktere. Das Ganze erinnert an Get Out, Black Mirror (allen voran diese Episode) und The Stepford Wives, aber das Sampling einer patriarchischen Struktur und des Aufklärungsdrangs der Protagonistin Alice Chambers (Florence Pugh) bieten keine großartigen Erkenntnisse. Man sieht Erinnerungsfragmente mit irgendwelchen Tänzerinnen und eine hin und wieder intensivierende Soundkulisse möchte unbedingt den Eindruck vermitteln: Merkst du, was hier abgeht? Das ist doch total verrückt!
Dank der zu erwartenden Szenen aus dem Trailer und vermeintlichen Mindfuck-Momenten hat man nach der Hälfte der über zweistündigen Laufzeit eigentlich die Schnauze gestrichen voll. Der Zug zum Tor fehlt und währenddessen liefert Harry Styles als Jack Chambers eine mittelmäßige bis unerträglich schlechte Performance ab. Seine Mundwinkel deuten fast eine Albernheit an, ein schauspielerischer Klassenunterschied wird zwischen ihm und Pugh spürbar und bei seinem Solotanz auf der Bühne wirkt er absolut versteift und unbeholfen. Da weiß man gar nicht, ob das noch künstlerische Absicht und Teil des Mysteriums ist oder ob er Tanzunterricht benötigt.
Florence Pugh trägt den Film mit ihrem mentalen und physischen Albtraumritt, Regisseurin Olivia Wilde möchte in der Kamera zu sehr auffallen, Sydney Chandler steht gefühlt jederzeit kurz vor einem Nervenzusammenbruch und Chris Pine als der Antagonist und Initiator des Victory Project kann mit seinem Auftreten und seiner Mimik punkten. Mehr ist aber nicht drin. Die Enthüllung ernüchtert und ein Charakter vollzieht eine ungläubige 180-Grad-Wende. Don’t Worry Darling ist eine ausgedehnte Black Mirror-Episode, die hübsch inszeniert ist, leider Spannung erzwingen möchte und einen mittelmäßigen Cast vorweist, in dem der Popstar keine gute Figur macht.
Film | Don't Worry Darling |
erschienen | 22.09.2022 |
Länge | 2 Stunden 3 Minuten |
Genre | Drama, Romanze |
Regie | Laurent Larivière |
Cast | Florence Pugh, Harry Styles, Chris Pine |
Drehbuch | Katie Silberman, Carey Van Dyke, Shane Van Dyke |
Musik | John Powell |