erschienen | 14.11.2002 |
Länge | 2 Stunden 41 Minuten |
Genre | Fantasy, Abenteuer |
Regie | Chris Columbus |
Cast | Daniel Radcliffe, Rupert Grint, Emma Watson |
Drehbuch | J.K. Rowling, Steve Kloves |
Musik | John Williams |
Quelle: themoviedb.org
Harry Potter und die Kammer des Schreckens ist die wohl unfreiwillig komischste und zugleich eine absolut überspitzte Analogie zur Covid-19-Pandemie. Ein Glück haben die Schüler auf Hogwarts Masken getrag… ähm, den Basilisken nicht direkt in die Augen geschaut. Gut, der Alraunen-Trank von Professor Sprout ist jetzt kein präventives Mittel gegen die Versteinerungen und somit kein Impfstoff wie der von Biontech, jedoch das heilende, magische Medikament für schwere Verläufe durch einen Basiliskenblick (mehr als eine komatös-artige Regungslosigkeit ist aber auch nicht möglich). Die Mitteilungen von McGonagall erinnern frappierend an die Pressekonferenzen mit Angela Merkel nach einer MPK, besonders wenn sie die folgenden Maßnahmen von ihrem Pergament abliest:
„Wegen der aktuellen Ereignisse treten folgende, neue Regeln augenblicklich in Kraft: 1. Alle Schüler kehren jeden Abend bis 6 Uhr in ihre Gemeinschaftsräume zurück. 2. Alle Schüler gehen bloß in Begleitung eines Lehrers zu ihrem Unterricht, ohne Ausnahme.
Eines jedoch darf ich ihnen nicht verschweigen: Sollten wir nicht im Stande sein, den Angreifer zu fassen, wird die Schule vermutlich geschlossen.“
Eine Ausgangssperre für die Schüler ab 18 Uhr und die Begleitung durch einen Lehrer zum Unterricht kann man durchaus als eine indirekte Maskenpflicht interpretieren, wobei ich mir noch eine Sonnenbrille als zusätzlichen Schutz gewünscht hätte. Die würde der Wirkung eines Covid-19-Impfstoffes in der filmischen Welt noch am ehesten entsprechen. Bei Missachtung der Regeln drohen nämlich Sanktionen in Form von 50 abgezogenen Hauspunkten! Die Bundesliga – nein, die Schulleitung natürlich – hat ein Quidditch-Spiel nach den ersten Versteinerungen noch auf dem Spielplan gehabt, welches aber kurzfristig aufgrund einer weiteren Corona-Infek... Versteinerung abgeblasen wurde.
Handelt Hogwarts unter der Leitung von Dumbledore also fahrlässig angesichts der angehäuften Fälle? Hinterher ist man zwar immer schlauer, aber die Antwort lautet ja, denn: Massenveranstaltungen wie Quidditch hätten nach der ersten Versteinerung abgesagt werden sollen, eine komplette Quarantäne von Hogwarts wäre von Nöten gewesen und die Lehrer hätten als patrouillierende Ordnungshüter agieren müssen. Virologen und Epidemiologen würden dies vermutlich bejahen, abenteuerlustige Privatdetektive wie Harry wiederum nicht. Dass er jetzt im Alleingang die Quelle der Versteinerungen bekämpft, lässt sich selbstverständlich nicht auf die Kooperation der internationalen Wissenschaft in der realen Welt übertragen. Wenn man noch die Verschwörungstheorien rund um den Ursprung von Sars-Cov-2 aus Wuhan heranzieht, kann man Lucius Malfoy als denjenigen bezeichnen, der den Stein ins Rollen gebracht hat. Todesser auf einer Stufe mit chinesischen Virenforschern… ich drifte zu sehr ab.
Übertrieben absurd ist das Ganze, aber zugleich unheimlich unterhaltsam. Der zweite Teil der Harry-Potter-Reihe bekommt durch diese Analogie einen gehörigen Schub an Satire.
Kritik veröffentlicht am 30. Juni 2022.
Film | Harry Potter und die Kammer des Schreckens |
erschienen | 02.12.2021 |
Länge | 1 Stunde 41 Minuten |
Genre | Action |
Regie | Navot Papushado |
Cast | Karen Gillan, Lena Headey, Carla Gugino, Michelle Yeoh |
Drehbuch | Navot Papushado, Ehud Lavski |
Musik | Frank Ilfman |