Hereditary

8 / 10

Eine mental auspowernde Darstellung von familiärer Trauerverarbeitung und Paranoia, die von Toni Collette und Alex Wolff exzellent verkörpert werden. Letzterer zeigt außerdem eine derart authentische Schockreaktion, dass man den Moment selbst mit offenen Mund und zusammengeschlagenen Händen über dem Kopf erlebt – alles verstummt, das Denken wird betäubt und ganz langsame Blenden mit Wolffs Gesicht im Großformat entfalten eine enorme Wirkung. Davor und danach geschehen die Transmissionen aus dem Jenseits, die mit Lichteffekten, schwingenden bis pochenden Bassteppichen – eingegliedert in Colin Stetsons schweren, finsteren Soundtrack – und einem tollen Auge für Räume sowie Übergänge atmosphärisch packend festgehalten werden. Leider möchte bei all der sehr guten Inszenierung der thematische Funke bezüglich Okkult und Esoterik nicht wirklich überspringen.