Kill Bill: Vol. 1

9 / 10

Tarantinos gelb-rot-getränkte Action-Painting-Hommage an die Schwertkunst, den Martial Arts und dem Western mit absolut einschüchternden, furchtlosen Darstellerinnen rund um Uma Thurman und dem Deadly Viper Assassination Squad. Zu den respektvoll geführten Kämpfen zwischen beiden Parteien gesellt sich ein famoser Soundtrack von RZA, der mit Western- und asiatischen Einflüssen das Blutbad und die Charaktere niemals ins Lächerliche zieht, geschickte Kontraste mit dem Szenenbild aufbaut und sich fast schon in seiner epischen Coolness suhlt. Bernard Herrmanns Twisted Nerve bei der Einführung des Squad-Mitglieds Elle Driver schwingt mit dem auftauchenden Splitscreen von Verträumtheit auf bevorstehendes Unheil um und Tomoyasu Hoteis wuchtiges Battle Without Honor or Humanity sowie Don't Let Me Be Misunderstood von Santa Esmeralda stehen sinnbildlich für den stylischen Schwertkampf-Marathon im Haus der Blauen Blätter.

Zusätzlich gibt es einen wunderbaren Flashback über Ishiis Bodyguard Gogo Yubari gezeichnet im Anime-Stil und vielfältige, gewitzte Kameraeinstellungen mit Draufsichten auf Häuser-Strukturen und Schwarzweiß-Szenen in Momenten von Black Mambas purer Konzentration. Obendrein gibt es tolle Oneliner wie: "Hard part’s over. Now, let’s get these other piggies wiggling", oder Ishiis eiskalte Botschaft an die Yakuza "The price you pay for bringing up either my Chinese or American heritage as a negative is: I collect your fucking head!", die für Humor oder Respekt inmitten all der feingeschnittenen Brutalität sorgen. Der Badass-Streifen schlechthin mit hohem Wiederspielwert, der mit dem Schlusssatz die Vorfreude für Volume 2 perfekt vorbereitet.