Mission: Impossible 2

5 / 10

Ethan Hunts Freeclimb-Training im Grand Canyon und Limp Bizkits kathartische Interpretation von Schifrins Theme lassen keinen Zweifel daran aufkommen, dass der zweite Teil den Fokus vollends auf Kraft, Action und Bombast ausrichtet und die „unmögliche Mission“ rund um einen ausgearteten Grippevirus mit Ansage durchziehen will. Der Spionage-Anteil rückt etwas in den Hintergrund und die gewisse Geschmeidigkeit aus dem Vorgänger, untermalt von Danny Elfmans lockerem Score, wird vermisst.

Den länderübergreifenden, abwechslungsreichen Set-Pieces kommt aber vor allem John Woos schlechtes Gespür für Zeitlupen fast durchgängig in die Quere: Viel zu oft eingesetzt in Actionsequenzen, die hinten raus ins Lächerliche abdriften – zugunsten der Coolness von Tom Cruise – und spannungshemmend, unter anderem in einem Schuss-Gegenschuss-Moment. Glücklicherweise wird man hier nicht mit einem Handlungsparcours konfrontiert, aber dafür wird man mit einem Ungleichgewicht aus Drama und Action sichtlich überwältigt.