Mission: Impossible

7 / 10

Der Startschuss für das Spionage-Franchise erfolgt durch ein eigenartiges Intro. Begleitet von Lalo Schifrins sofort erkennbarem Main Theme, ähnelt die einminütige Einleitung spoilernden Schnittmustern von gegenwärtigen Trailern und schneidet Augenblicke aus allen Akten (!) mit Lichtgewitter, vorbeirauschender Typografie und blitzschnellen Zooms zusammen. Ob diese Effektvernebelung in der Postproduktion beschlossen wurde, lässt sich nur vermuten. Selbst ohne diese hektische Einführung schlägt die Handlung einen komplizierten Pfad ein, geprägt durch die Suche nach einem Maulwurf im IMF (Impossible Missions Force), der die Mission nach einem Agentenregister sabotiert, und ein (gerechtfertigtes) Verschlüsselungsverfahren für ebenjenes Register, das Tom Cruise auf eine Reise über mehrere Länder zwingt.

Dennoch ist das hier ein sehr ordentlicher Agenten-Streifen, der mit seinem Ensemble und einem ansteigenden Level an Spannung ab dem Mittelteil punkten kann. Tom Cruises Physis kommt hier selbstverständlich zum Vorschein, jedoch folgt man seinem Protagonisten Ethan Hunt in erster Linie dabei, wie er mit zunehmender, geistiger Klarheit die Handlungskette entwirrt. Abzüge gibt es für den passablen Green Screen im actiongeladenen Finale, die superdeutsche Betonung des Verbs „hacken“ – wir sind hier nicht in einem Schlachtbetrieb – und Jean Reno geht wohl als versiertester Hubschrauberpilot in die Filmgeschichte ein, in dem er das sensible Fluggerät mit einer derartig hohen Konzentration und Präzision steuern kann, dass er dabei lässig und für einen Moment sogar genervt wirkt. Chapeau!