Filmkritiken
Moneyball
erschienen 02.02.2012
Länge 2 Stunden 14 Minuten
Genre Sport, Drama
Regie Bennett Miller
Cast Brad Pitt, Jonah Hill, Philip Seymour Hoffman, Robin Wright, Chris Pratt
Drehbuch Steven Zaillian, Aaron Sorkin, Stan Chervin
Musik Mychael Danna
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Quelle: themoviedb.org

Moneyball

8 / 10

Frei nach Otto Rehhagels Spruch „es gibt keine jungen und alten Spieler, nur gute und schlechte“ zeigt Moneyball ein Baseball-Sportdrama, das sich spannungstechnisch innerhalb der Genrekonventionen unweigerlich bewegen muss (und diesen Part dabei einwandfrei absolviert), doch die Abläufe hinter den Kulissen sind die Essenz dieses Films. Der Ansatz des General Managers der Oakland Athletics Billy Beane (stark gespielt von Brad Pitt) zielt auf die Effizienz eines Baseballspielers und die benötigte Investition in einen gewonnenen Saisonsieg ab. Gemeinsam mit dem wirtschaftsaffinen Peter Brand (Jonah Hill), den Beane bei einem gescheiterten Vertragsgespräch bei den damals noch heißenden Cleveland Indians entdeckt hat, wird der Verein in Oakland in puncto Scouting komplett umgekrempelt.

Keine hochdotierten Verträge mehr, kein 1-zu-1 Spielerersatz – das Analysieren eines von außen undurchdringbaren Wüsts an Zahlen führt zur Rekrutierung von Spielern, die ihren Zenit überschritten haben oder von anderen Organisationen (den US-Sport betreffend) abgeschrieben worden sind, aber dennoch das nötige Können haben, um das Team Stück für Stück zu einem Sieg zu führen – quasi die Verarbeitung eines weiteren Spruchs von Rehhagel: „In diesem Geschäft gibt es nur eine Wahrheit: Der Ball muss ins Tor“, oder in diesem Fall: Der Schlagmann muss auf die erste Base. Die Wörter „unterschätzt“ und „Spielerwert“ werden zum festen Bestandteil des schnäppchenartigen Management-Stils, der zwangsläufig auch eine Glücksspiel-Komponente mitbeinhaltet, denn am Ende des Tages muss die Strategie ja aufgehen. Regisseur Bennett Miller glorifiziert diese unkonventionelle Herangehensweise nicht und zeigt, wie Spieler bei diesen Hinterzimmer-Verhandlungen zwischen jonglierten sechsstelligen Beträgen erbarmungslos weggetauscht werden.

Drehbuch und Cast sind ironischerweise ebenfalls auf Effizienz getrimmt und der familiäre Aspekt wie auch der Ansporn sorgen für das essentielle Fundament von Pitts Charakter, der unbedingt seinen kostengünstigen Stempel auf den Baseballsport aufdrücken möchte – was mit metaphorisch unterlegtem Filmmaterial vollendet wird. Man könnte Moneyball glatt vorwerfen, eine knapp mehr als zweistündige Verwurstungsmaschine von Redewendungen zu sein („Der Weg ist das Ziel“ darf man ebenso hinzuzählen), aber mit dem sportorientierten Profit aus dem Low-Budget-Team und dem obligatorischen, dennoch dienlichen Restfunken an Gambling kann Bennett Miller eine Menge Interesse, Sympathie und Dramatik generieren und das trotz oder gerade wegen des Baseball-Jargons.

Film Moneyball
erschienen 02.02.2012
Länge 2 Stunden 14 Minuten
Genre Sport, Drama
Regie Bennett Miller
Cast Brad Pitt, Jonah Hill, Philip Seymour Hoffman, Robin Wright, Chris Pratt
Drehbuch Steven Zaillian, Aaron Sorkin, Stan Chervin
Musik Mychael Danna