erschienen | 10.02.2022 |
Länge | 2 Stunden 10 Minuten |
Genre | Katastrophe, Science Fiction, Thriller |
Regie | Roland Emmerich |
Cast | Halle Berry, Patrick Wilson, John Bradley, Charlie Plummer |
Drehbuch | Harald Kloser, Roland Emmerich, Spenser Cohen |
Musik | Harald Kloser, Thomas Wanker |
Quelle: themoviedb.org
Als hätte The Asylum ein Budget von 150 Millionen Dollar erhalten, um das Geld für einen trashigen Blockbuster rauszuhauen. Nicht überraschend leidet die Handlung des Films unter einem fehlenden Fokus. Zum einen möchte es der erwartete Katastrophenfilm sein und bindet zugleich Science-Fiction-Elemente ein, die zwar Lust auf mehr machen, aber beide Genres nicht schmackhaft genug machen kann.
Hinterfragen sollte man während der 130 Minuten Laufzeit am besten gar nichts, denn ansonsten wird man sehr schnell genervt von jeglichem Inhalt sein – unzählige Plot Holes, Ungereimtheiten und Produktplatzierungen, die viel Geld ins Budget hineinspülten. In welchen Szenarien die Autofirma Lexus und der Softwarehersteller Kaspersky wohl eine Rolle spielen könnten, kann man sehr schnell erraten. Da aber der Film noch von einem hiesigen, chinesischen Unternehmen gefördert wurde, ist natürlich eine chinesische Nebendarstellerin mit von der Partie und die Republik China hat – wer hätte es gedacht – entscheidend zur Alles-oder-Nichts-Mission der NASA beigetragen – billigstes Greenwashing, um den Film kompatibel für den chinesischen Kinomarkt zu machen.
Die Beschaffung des Budgets wäre damit geklärt, aber in was wurde das ganze Geld investiert? Unter anderem in die CGI. Die ist mittelmäßig bis schwach, beispielsweise bei einer Flutwelle, die auf eine Stadt trifft und Gebäude unter sich begräbt oder bei Gesteinsbrocken, die durch den Kosmos fliegen. Die globale Katastrophe reißt einen nicht vom Hocker und es entsteht nicht ein Hauch von Empathie für die gefährdete Bevölkerung, was wortwörtlich das Worst Case Scenario als Zuschauer für einen Katastrophenfilm ist. Die Infrastruktur zerfällt binnen weniger Minuten, die Explosionen fühlen sich nach einiger Zeit redundant an und alles fühlt sich wie eine Massenkarambolage im Zeitraffer an. Mikro-Meteor-Einschläge, die ganze Berge vernichten und eine mächtige Druckwelle im Tal auslösen, sorgen nur für einen kurzen, erstaunten Blick bei den Menschen und es geht normal weiter – scheint wohl nicht ihre erste Apokalypse gewesen zu sein.
Weiterhin floss das Geld wohl in das sehr skurrile Casting. Patrick Wilson versucht so seriös wie möglich zu gucken, dass es schon verkrampft herüberkommt. Halle Berry floppt auf ganzer Linie und ihre Emotionen wirken absolut aufgesetzt. John Bradley als SciFi-Enthusiast und typischen, verrückten Geek konnte noch das meiste aus seiner Rolle herausholen. Was zur Hölle hat Michael Peña in dem Film verloren? Und Donald Sutherland? Ein zweiminütiger Auftritt und weg ist er. Zum Schluss bleibt die Musik, die auch zu epochal daherkommt und wenn sich riesige Brocken durch die Schwerelosigkeit bewegen, wird eine basslastige Breitseite nach der nächsten in die Ohren gepfeffert.
Mit Moonfall versucht Roland Emmerich mit allen finanziellen Mitteln einen Remix von Independence Day zu erzeugen, der an allen Ecken und Kanten unsauber und verloren wirkt. Fehlende Logik wird mit dem konsequenten Fortsetzen der Handlung ignoriert und die schauspielerische Leistung ist zum Lachen komisch. Aber dennoch ist der Film ordentliches Fast Food und enthält Abschnitte, die mich unterhalten haben, speziell die Zusammenhänge der übernatürlichen Elemente im späteren Verlauf der Geschichte. Demnächst bei einem Privatsender ihrer Wahl am Sonntagabend zu sehen.
Film | Moonfall |
erschienen | 10.02.2022 |
Länge | 2 Stunden 10 Minuten |
Genre | Katastrophe, Science Fiction, Thriller |
Regie | Roland Emmerich |
Cast | Halle Berry, Patrick Wilson, John Bradley, Charlie Plummer |
Drehbuch | Harald Kloser, Roland Emmerich, Spenser Cohen |
Musik | Harald Kloser, Thomas Wanker |