erschienen | 18.01.2024 |
Länge | 2 Stunden 21 Minuten |
Genre | Science Fiction, Fantasy, Abenteuer, Komödie, Erotik |
Regie | Yorgos Lanthimos |
Cast | Emma Stone, Mark Ruffalo, Willem Dafoe, Ramy Youssef, Jerrod Carmichael |
Drehbuch | Tony McNamara |
Musik | Jerskin Fendrix |
Quelle: Searchlight Pictures
Ratlos, ermüdet – ehrlich gesagt weiß ich nicht, was ich mit diesem langen schrillen Streifen anfangen soll. Die farbenfrohe fantastische Welt gefällt, ebenso wie der von kaputten Tönen geprägte Soundtrack. Die Gags haben aufgrund des Settings und der veralteten, umständlichen wie mir unzugänglichen Wortwahl kaum funktioniert und beim schicken Kostümdesign kann lustlos der dazugehörige Oscar hingeschmissen werden.
Nun zum Problem…
Hier ist eine von den Toten auferstandene Frau zu sehen, die das Gehirn und den Verstand eines Kleinkindes (!) besitzt, und sich ihre Emanzipation über eine Reihe an provokanten Softporno-Passagen mit männlichen Nutznießern ervögelt. Hört sich schon wie ein Widerspruch in sich an. Oder ist hier nicht viel mehr ein Kind zu sehen, das sich im Körper ihrer Mutter befindet?
Das ist in der Entstehung und in der anfänglichen Entwicklung der Hauptfigur mehr als unangenehm mitanzuschauen und im Nachhinein gar widerlich. Wieso zieht Max McCandless keine Grenze in dem Moment, als sich Bella an ihn heranbaggert? Selbst wenn er noch nichts vom transplantierten Gehirn wusste.
In einem Bordell gucken Kinder ihrem Vater zu, der eine Frau vögelt, dessen Verstand zu diesem Zeitpunkt in der Handlung gerade so das Kindesalter überschritten hat – auf den Spoiler-Haken pfeife ich dieses Mal. Was soll das? Wozu braucht es so eine Szene?
Durch die ständige Rückkehr zur Sexualität stumpft Bella Baxters Selbstentdeckungsreise zunehmend ab, wird eindimensional. Das ausbeuterische Verhalten der Männer wird immerhin bloßgestellt, aber dann wird der Sexualverkehr mit Bella ausgiebig eingefangen. Der Respekt vor ihr bleibt auf der Strecke.
Eine Frage bleibt vor allem im Raum: Was heißt es eigentlich, als Frau aufzuwachsen? Bilden Sex und Stimulation wirklich den zentralen Kern in der Selbstentdeckung und der Emanzipation einer Frau? Das kann ich dem Film nicht abkaufen. Da muss mehr dahinter stecken. Es wäre nicht verwunderlich gewesen, wenn Bella Baxter den gleichen Schritt begangen hätte wie ihre Mutter. Bei einer entsprechenden Reflexion ihrerseits wäre es durchaus nicht nur bei einer weiteren Operation geblieben.
Anstößig, albern, ausgefallen und ausufernd ist Poor Things, mehr sehe ich darin nicht.
Film | Poor Things |
erschienen | 18.01.2024 |
Länge | 2 Stunden 21 Minuten |
Genre | Science Fiction, Fantasy, Abenteuer, Komödie, Erotik |
Regie | Yorgos Lanthimos |
Cast | Emma Stone, Mark Ruffalo, Willem Dafoe, Ramy Youssef, Jerrod Carmichael |
Drehbuch | Tony McNamara |
Musik | Jerskin Fendrix |