Rain Man

4 / 10

Abseits des akzeptablen Schauspiels von Dustin Hoffman und Tom Cruise sowie der albernen, evozierten Emotionsreise im Soundtrack, sollte sich die Repräsentation einer Randgruppe – in diesem Fall die durch Autismus geistig eingeschränkten Menschen – nicht dadurch ausdrücken, dass sie lediglich als unkonventioneller Treibstoff für einen Road-Trip durch Amerika fungiert und der besondere Beifahrer als zu bestaunendes Beiwerk behandelt wird. Ein Einfühlvermögen wird musikalisch erzwungen und eine vielmals von Cruise besagte „Bindung“ ist überhaupt nicht gegeben. Das mit einem in die Ferne blickenden Tom Cruise zum Schluss abgeblendet wird, ist bezeichnend dafür, dass er im Fokus steht und nicht beide Darsteller gleichwertig. Cruise hätte im Anschluss eigentlich nur noch ein Klemmbrett mit einer Liste von marginalisierten Gruppen herauszücken und den Autismus von der Tagesordnung abhaken können – so fühlt sich Rain Man an. Danke und tschüss!