erschienen | 11.11.2010 |
Länge | 1 Stunden 38 Minuten |
Genre | Drama, Familie, Road Movie |
Regie | Sofia Coppola |
Cast | Stephen Dorff, Elle Fanning, Chris Pontius, Laura Chiatti |
Drehbuch | Sofia Coppola |
Musik | Phoenix |
Quelle: themoviedb.org
Beinahe kann gesagt werden, dass vor 13 Jahren Sofia Coppola den Weg des Erfolgs für Charlotte Wells ebnete, denn in Somewhere begleitet sie ebenfalls eine Vater-Tochter-Beziehung, aber in diesem Fall innerhalb eines deprimierenden High Life in Hollywood. Der Glamour verblasst nahezu komplett und Schönheit gerät zur Nebensache, indem die meiste Zeit das Leben des fiktiven Schauspielstars Johnny Marco (verkörpert von Stephen Dorff) abseits seines Arbeitsplatzes verfolgt wird, wobei einige identische Motive aus „Aftersun“ hier bereits existieren und beobachtet werden können. Einsamkeit und fehlender Halt machen sich fernab der „Arbeitskamera“ in Johnnys Leben breit, wobei zweites sich besonders gut in einer Fahrzeug-Metapher widerspiegelt: einem schwarzen Ferrari.
In diesem Sportgefährt werden mehrere seiner Lebenskomponenten vereint: der Erfolg als wortwörtliches „workhorse“, die temporäre Flucht durch den betäubenden Motorsound und die Eindämmung der Fahrzeugkraft durch die Verkehrsordnung, stellvertretend für die Fügung ins Arbeitsleben. Parallel beschäftigt sich Sofia Coppola mit dem Sehen und gesehen werden als reale oder sich entwickelnde Person. So pendelt der Film dabei zwischen Ablenkung und Angst – der Lapdance als Ablenkung und das Karriere-Kopfkino des Elternteils als Angstelement, wenn Johnny seine Tochter Cleo (Elle Fanning) bei ihrem Hobby zusieht. Ist es seine Bewunderung für ihr Talent oder die Befürchtung rund um ihren Werdegang und der Möglichkeit in eine ähnliche Situation wie seine hineinzugeraten? Es ist ein universeller Blick trotz des Hauptdrehorts in Los Angeles.
Der Aspekt des gesehen werden wird in die Trennungsfamilie effizient eingepflegt. Sehnsucht ist hierbei ein Stichwortgeber: das „Irgendwo“ des Glücks und des nötigen, persönlichen Ankers als leise mitschwingendes Thema zwischen den Bildern. Coppola wandelt die Dekadenz vom Segen in einen Fluch um, auch wenn der Rundum-Lebensstil eine emotionale Distanz erzeugt. Außerdem fehlt dem Soundtrack der lyrische Punch, den „Aftersun“ so unglaublich macht. Dennoch können Fans von Wells‘ Langfilmdebüt durchaus einen Blick auf Somewhere werfen, das das geschönte Leben seiner Protagonist:innen ungeschönt einfängt.
Film | Somewhere |
erschienen | 11.11.2010 |
Länge | 1 Stunden 38 Minuten |
Genre | Drama, Familie, Road Movie |
Regie | Sofia Coppola |
Cast | Stephen Dorff, Elle Fanning, Chris Pontius, Laura Chiatti |
Drehbuch | Sofia Coppola |
Musik | Phoenix |