erschienen | 18.02.2022 |
Länge | 1 Stunde 23 Minuten |
Genre | Horror, Thriller |
Regie | David Blue Garcia |
Cast | Sarah Yarkin, Elsie Fisher, Mark Burnham, Jacob Latimore |
Drehbuch | Chris Thomas Devlin, Fede Alvarez, Rodo Sayagues |
Musik | Colin Stetson |
Quelle: themoviedb.org
Kompakt, saftig und blutig angerichtet – das ist der Slasher-Hamburger namens Texas Chainsaw Massacre von Regisseur David Blue Garcia. Der 82-minütige Horror-Streifen zeigt ein Quartett von , die die verlassene Stadt Harlow im Titel erwähnten US-Bundesstaat neues Leben einhauchen möchten. Ihr Vorhaben wird jedoch jäh gestoppt, als der Massenmörder Leatherface wieder auftaucht und beginnt mit seiner Kettensäge das Quartett und weitere mitgereiste, junge Menschen zu jagen.
Erstaunlicherweise ist Texas Chainsaw Massacre ein unterhaltsamer Fast-Food-Film geworden, der sich auf einem Level mit Robert Jabbaz‘ The Sadness befindet, weil sie in Sachen soziale Kritik kaum etwas Nennenswertes zu bieten haben und sich durch eine ähnlich extrem hohe Gewalt auszeichnen. Die Gesellschaftskritik sieht eher so aus, als hätte der hippe Drehbuchautor die sozialen Medien überflogen: Racial profiling, Gentrifizierung, Schulamokläufe und Influencer kratzen thematisch so knapp an der Oberfläche, dass nichts davon auch nur annähernd bei den Zuschauern Wirkung zeigen könnte – ein belangloser Mix, der das Filmerlebnis nicht verstärkt.
Die jungen Erwachsenen und Leatherface – beide Fraktionen haben eine ähnlich hohe Bildschirmpräsenz mit nicht ausgeprägten Backstories, was dazu führt, dass die Zuschauer vor einem eigentlich ungewünschten Scheideweg stehen: Fiebere ich eher mit den jungen Erwachsenen bei ihrer Flucht oder doch mit dem absolut wahnsinnigen Serienkiller, weil einem selbst die Leute auf den Zeiger gehen? Man darf nicht zu lange mit der Entscheidung warten, denn nach dem tragisch endenden Notfall einer älteren Leiterin des örtlichen Waisenhauses beginnt die kuriose John Wick-artige Wiederauferstehung von Leatherface: Ihr habt mir die letzte Person in meinem Leben genommen, die mich verstanden hat! Jetzt zahle ich es euch kleinen heim!
Nachdem er in die Stadt zurückkehrt, begibt er sich in sein Zimmer im Waisenhaus und beginnt mit einem Vorschlaghammer die Wand zu zertrümmern, um die Kettensäge, sein tödliches Lieblingswerkzeug, herauszuholen (ähnliches Szenario in John Wick nur mit einer Waffentruhe unter einer Betonschicht). Sobald die Kettensäge anspringt, zündet die Handlung den Turbo an und das blutige Gemetzel geht in die vollen: Frakturen, Enthauptungen und quer zersägte Oberkörper in Serie prägen den sehr brutalen Rundumschlag mit der Szene im Bus voller junger Erwachsener als Gore-Highlight. Der staksende Lauf von Leatherface mit seiner Kettensäge plus den Wurfeinlagen ist besonders furchteinflößend. Colin Stetsons kratzender, metallischer Soundtrack mit Noise-Einflüssen rundet die dargestellte Gewalt stark ab.
Die Handlung wiederum ist inspiriert vom 2018 erschienenen Halloween, indem eine Überlebende des ersten Texas Chainsaw Massacre von 1974 an Bord geholt wird. Mit klischeehaftem Cowboy-Hut und einem Gewehr will sie es mit Leatherface aufnehmen und kommt beim gesamten Vorhaben sehr platt herüber. Zudem macht sich im späteren Verlauf die Plot Armor schlecht bemerkbar, dessen Mechanik in The Sadness dank Virus-Mutation außer Kraft gesetzt wird. Gewehrschüsse aus dem Nichts, funktionierender Körper trotz Durchtrennung der Organe und mehrere Salven, die Leatherface kaum etwas anhaben können – am besten nicht groß beachten. Texas Chainsaw Massacre ist gebündelter Splatter-Horror mit sozialer Kritik, die innerhalb von Sekunden zu Schall und Rauch wird. Die dargestellte Brutalität in Kombination mit der rauen Musik und die sehr effizient genutzte Laufzeit machen die Schwächen zwischen den Zeilen wett.
Film | Texas Chainsaw Massacre |
erschienen | 18.02.2022 |
Länge | 1 Stunde 23 Minuten |
Genre | Horror, Thriller |
Regie | David Blue Garcia |
Cast | Sarah Yarkin, Elsie Fisher, Mark Burnham, Jacob Latimore |
Drehbuch | Chris Thomas Devlin, Fede Alvarez, Rodo Sayagues |
Musik | Colin Stetson |