erschienen | 23.06.2022 |
Länge | 1 Stunde 43 Minuten |
Genre | Horror |
Regie | Scott Derrickson |
Cast | Mason Thames, Ethan Hawke, Madeleine McGraw, Jeremy Davies |
Drehbuch | Joe Hill, Scott Derrickson, C. Robert Cargill |
Musik | Mark Korven |
Quelle: themoviedb.org
Keine befürchtete Horror-Hotline, sondern eine gelungene Parallelmontage, in der die voneinander getrennten Protagonist:innen Finney (Mason Thames) und Gwen Shaw (Madeleine McGraw) durch ihre Kommunikation mit dem Jenseits langsam zueinander finden. Beide Kinder – der zaghafte, auf der Schule gehänselte Finney und die selbstbewusste Gwen – erhalten ein stabiles, emotionales Fundament durch das bedrückende Portrait des Familiengefüges mit ihrem alkoholsüchtigen Vater, der seine emotionalen Schwankungen durch maßlos übertriebene Bestrafungen an ihnen vermeintlich ausbalanciert. Neben der Familie steht eine Mord- und Entführungsserie an Schülern im Norden Denvers im Zentrum der Handlung, die 1978 durch den relativ schmächtigen, aber stets furchteinflößenden, maskierten Greifer (Ethan Hawke) ausgelöst wird. Seine Beweggründe dafür werden nicht dargelegt, denn der Fokus richtet sich auf Gwens Alpträume und die Ausbruchsversuche des Jungen Finney, den der Greifer in seine Betonzelle einsperrt. Finneys Flucht bedeutet somit gleichzeitig ein Kampf ums Überleben als auch eine Befreiung aus seinem Mobbing-Korsett.
The Black Phone zeichnet sich durch die Komposition der übernatürlichen Kommunikation und den Performances der Kinderdarsteller (besonders Madeleine McGraw) sowie Ethan Hawke aus. Zum einen werden Gwens Alpträume zeitgemäß in körnigen Bildern eingefangen und zum anderen telefoniert Finney über dem titelgebenden Apparat mit den Mordopfern des Greifers. Regisseur Scott Derrickson unterstützt ihre Handlungsstränge mit effektiven Jumpscare-Momenten, um eine mysteriöse Stimmung zu erzeugen und nutzt die allseits bekannte Brutalität fast ausschließlich zur Untermauerung der Charaktere und ist keineswegs ein Motor, der die Handlung am Laufen hält. Die passenderweise verrauschten Telefonate ziehen sich teilweise ins Absurde durch die vielen, verschiedenen Anweisungen, die dennoch den Weg für ein funktionierendes Finale ebnen. Das Erzähltempo bis dahin kommt leider behäbig daher durch die überschaubare Kriminalgeschichte und der ausreichenden Zeichnung des Greifers, sodass auch eine Straffung der Laufzeit um 15 Minuten nicht weiter aufgefallen wäre.
Film | The Black Phone |
erschienen | 23.06.2022 |
Länge | 1 Stunde 43 Minuten |
Genre | Horror |
Regie | Scott Derrickson |
Cast | Mason Thames, Ethan Hawke, Madeleine McGraw, Jeremy Davies |
Drehbuch | Joe Hill, Scott Derrickson, C. Robert Cargill |
Musik | Mark Korven |