The Witch

7,5 / 10

Wie schon in Der Leuchtturm erschafft Robert Eggers in seinem Debütfilm The Witch vor allem eines: Eine sehr dichte Atmosphäre in Kombination mit einem unruhigen Score und einer düsteren, einheitlichen Bildsprache. Auf diesem Fundament entwickelt sich eine überschaubare Geschichte basierend auf wahren Gegebenheiten über die Hexenverfolgung im 17. Jahrhundert, in der eine streng religiöse Familie vom Dorf verbannt wird und fortan in den Wäldern Neuenglands überleben muss.

Mit der Verbannung wird eine Kettenreaktion aus Unfällen, Missverständnissen und vorenthaltener Wahrheit ausgelöst, in die sich der surreale Horror stetig entfaltet und die unglückliche Tochter Thomasin (sehr gut von Anya Taylor-Joy verkörpert) dabei im Mittelpunkt steht. Sie muss mit ansehen, wie sich ihr auferlegtes Korsett aus Schuldvorwürfen, Isolation und Unzufriedenheit immer enger geschnürt wird, weil sie zur falschen Zeit am falschen Ort war. Ihre Eltern (Ralph Ineson und Kate Dickie) hören nicht auf, verzweifelt um Gnade und Vergebung zu beten nach ihrem Ausstieg und dem passierten Unglück, was ein stressiges Ausmaß annimmt mit dem Chorgesang im Hintergrund. Eine angemessene Reflektion und Einordnung der Dinge ihrerseits geschieht nicht – mit fatalen Folgen.

The Witch zeigt, wie die widrigen Lebensumstände, das beeinträchtigte Urteilsvermögen und der krankhafte Glauben eine Ungerechtigkeit erzeugen, der man damals nur schwer entkommen konnte und ein Ausweg dort raus verteufelt wurde.