erschienen | 19.02.2015 |
Länge | 1 Stunden 47 Minuten |
Genre | Musik, Horror, Psycho, Thriller |
Regie | Damien Chazelle |
Cast | Miles Teller, J.K. Simmons, Paul Reiser, Melissa Benoist |
Drehbuch | Damien Chazelle |
Score | Justin Hurwitz |
Quelle: themoviedb.org
Ein Glück, dass ich diesen Film nicht im Kino gesehen habe, ansonsten hätte ich vor lauter Zorn die Leinwand von egal welcher Position angeschrien – so sehr haben mich die malträtierenden Maßnahmen von Terence Fletcher (J.K. Simmons) in Rage versetzt. Klar, das spricht zunächst einmal für den besonders hohen Level an Immersion, den Damien Chazelle mit seinem zweiten Spielfilm Whiplash erzeugt, allerdings auch für die verachtenswerte Botschaft, die den krankhaften Ehrgeiz des Drummers Neiman (Miles Teller) zur alles übertreffenden und dirigierenden Kraft hochstilisiert und Mittel zum traurigen Sieg wird.
In erster Linie ein Musikdrama mit deftigem Psycho-Einschlag, ist Whiplash auch ein Horrorfilm, der mit dem Perfektionismus in seinen dargestellten, perversen Auswüchsen Neimans Leben auf ein furchterregendes Existenzminimum aus sich selbst und der Berufsbesessenheit herunterreduziert und vor allem durch J.K. Simmons‘ unheimlicher Performance angetrieben wird. Wie er in einer Tour die Drummer erniedrigt, sie bis zur blut- und schweißgebadeten Erschöpfung nach vielen Stunden in die Knie zwingt, ist widerwärtig und äußerst verärgernd. Ein titelgebender, verbaler Peitschenhieb folgt auf den nächsten, und den nächsten, UND DEN NÄCHSTEN, UND DEN NÄCHSTEN, UND DEN NÄCHSTEN – es wird „Jazz“ in einer Studioband gespielt, nur so nebenbei – UND WEITER, UND WEITER, UND WEITER! ÜBEN, ÜBEN, ÜBEN! Das dreiste Lächeln in Fletchers Gesicht im Finale ist mit das ärgerlichste Bild des Films – Neiman hat sich seinen Leistungsforderungen endgültig gefügt und spielt Fletcher in die Karten.
Eine Hintergrundgeschichte zu seinem drillgleichen Trainingsstil fehlt, genauso wie ein Moment zum Reflektieren und Hinterfragen durch die blendende und auffressende Intensität kleingehalten wird. Die passende Filmproduktion schön und gut, aber ich werde es NIEMALS gutheißen, dass man durch erlebte Misshandlung und destruktiven Fleiß seine Träume realisieren kann.
Film | Whiplash |
erschienen | 19.02.2015 |
Länge | 1 Stunde 47 Minuten |
Genre | Musik, Horror, Psycho, Thriller |
Regie | Damien Chazelle |
Cast | Miles Teller, J.K. Simmons, Paul Reiser, Melissa Benoist |
Drehbuch | Damien Chazelle |
Score | Justin Hurwitz |